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Risikoschwangerschaften - Interview mit Dr. Kucera-Sliutz

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Liebe Leserinnen und Leser!

 

 

In der heutigen Folge geht es um die Frage der Risikoschwangerschaft, vor allem die Frage, was ist überhaupt eine Risikoschwangerschaft? Und was fällt alles unter eine Risikoschwangerschaft? Und zu diesem Thema habe ich heute wieder als Interviewgast, die Frau Dr. Kucera-Sliutz. Vielen DANK, dass sie da sind.

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Sehr gerne.

 

 

Barbara: Was ist eine Risikoschwangerschaft?

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Der Begriff Risikoschwangerschaft ist riesengroß. Ich versuche es jetzt einmal ein bisschen einzuteilen, es gibt ein kindliches und ein mütterliches Risiko. Wenn wir bei dem mütterlichen Risiko schauen, welche Risiken gibt es da? Es gibt Schwangerschaftsdiabetes, es gibt den Schwangerschaftshochdruck, es gibt die berühmte EPH-Gestose, oder Präeklampsie, wo es zum Auftreten von höheren Blutdrücken und Ausscheidung von Protein im Harn und Beinödemen kommen kann. Es gibt Fehlanlagen, bzw. dass der Mutterkuchen, die Plazenta sich an unterschiedlichsten Stellen ansetzt, dass die Plazenta zu tief sitzt, oder die Plazenta vor dem inneren Muttermund liegt, die Plazenta braevia. Das wären im Groben Mal ein paar mütterliche Indikationen. Es gibt natürlich die ältere Erstgebärende. Unter ältere Erstgebärende versteht man heute eine Frau, jenseits der 40, weil das Durchschnittsalter so um die 30, 32, 35 liegt. Aber ab 40 ist es dann wirklich schon eine ältere Erstgebärende.

 

Und dann gibt es natürlich auch kindliche Indikationen. Zu den kindlichen Risikoschwangerschaften zählen sicher die Mehrlingsschwangerschaften, die drohenden Frühgeburten, wie es manchmal ist bei der Cervix Insuffizienz, wenn es sozusagen zu vorzeitigen Wehen gekommen ist und das Baby droht zu früh zu kommen. Also all das wären dann kindliche Indikationen, kindliche Risikoschwangerschaften. Ich denke das Wichtigste für eine Frau, die schwanger ist, ist, wenn sie mit dem Begriff Risikoschwangerschaft konfrontiert wird, dass sie einmal genau nachfragt, was ist denn jetzt wirklich das Risiko und was bedeutet diese Krankheit für mich persönlich und was bedeutet es für das Kind.

 

Oft wird das so hingeworfen, ich habe auch schon erlebt, dass Patientinnen gekommen sind und gesagt haben, ich habe eine Risikoschwangerschaft und wie ich dann nachgefragt habe, ist herausgekommen, sie haben Wadenkrämpfe in der Nacht gehabt, der Gynäkologe hat ein Magnesium verschrieben und hat auf die Indikation für das Medikament, auf das Rezept Risikoschwangerschaft geschrieben, weil das dann offenbar von der Krankenkassa bezahlt wird. In Wahrheit war es aber keine Risikoschwangerschaft, denn nur, weil man jetzt Wadenkrämpfe und tendenziell Magnesiummangel in der Schwangerschaft hat, heißt das noch nicht, dass ein Risiko besteht. Also genau nachfragen, was jetzt für ein Risiko besteht.

 

Und dann muss man sagen, das sage ich auch immer meinen Patientinnen, wir leben heute und heute ist eine gute Zeit, weil wir bei den meisten Risiken, die es gibt, etwas tun können. Wenn ich als Beispiel jetzt etwa die Schwangerschaftsdiabetes nenne, da kann ich mit Blutzuckereinstellungen, mit Diät, teilweise auch notwendigerweise mit Medikamenten ganz viel machen, und im Prinzip ist das dann eine Schwangerschaft, die zwar mehr Kontrollen erfordert, das heißt, es ist für die Patientinnen ein bisschen mühsamer, weil sie erstens selber Blutzuckerkontrollen mit einem kleinen Gerät zu Hause machen muss und sie zweitens öfter zum Gynäkologen gehen muss, der eine Biometrie machen muss, das heißt das Kind öfter abmessen, das Gewicht abschätzen und den Kopf- und Brustumfang vergleichen, aber so im Prinzip ist das eine Schwangerschaft, die sehr gut laufen kann und ja, auch natürlich mit einem positiven Ausgang zu rechnen ist.

 

Auch Frühgeburten: Man kann durch eine prophylaktische Cerclage, wenn der Muttermund sich vorzeitig verkürzt, die Schwangerschaft schon weiterbringen. Man kann auch bei einem tiefen Plazentasitz, sogar bei der Plazenta braevia, durch Bettruhe, und wirklich Vermeiden jeglicher Anstrengung, auch ganz, ganz viel weiterkommen in der Schwangerschaft und es kann auch alles gut ausgehen. Es ist halt manchmal ein bisschen mehr Zutun notwendig, aber trotzdem ist das keine Diagnose, wo man sagt, also nein danke, wenn ich jetzt eine Risikoschwangerschaft habe, ist das jetzt das Ende, das muss nicht sein. Es erfordert besondere Betreuung, aber ich glaube da schwebt manchmal dieser Nimbus des Unmachbaren, oder das ist jetzt unmöglich oder das geht garantiert schlecht aus, das ist nicht der Fall.

 

 

Barbara: Und wie ist das jetzt bei einer Risikoschwangerschaft, bei einer älteren Frau? Also die ist ja schon eine Risikoschwangerschaft, weil sie älter ist, warum ist das eine Risikoschwangerschaft?

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Das lässt sich medizinisch schon erklären, denn es scheint doch so zu sein, dass der Körper einer Frau ab einem gewissen Alter nicht mehr so geeignet ist eine Schwangerschaft auszutragen. Wobei ich da jetzt sagen muss, es ist das individuelle Alter jeder Frau. Es gibt sicher Frauen und ich habe Patientinnen, die mit 45 spontan schwanger wurden, eine komplikationslose Schwangerschaft hatten und dann auch ohne Komplikationen entbunden haben. Das gibt es, aber tendenziell sehen wir anhand der Daten schon, dass viele Frauen jenseits der 40, vor allem jenseits der 45 dazu neigen einen erhöhten Blutdruck in der Schwangerschaft zu bekommen und auch diese EPH-Gestose, oder Präeklampsie daraus zu entwickeln. Das bedeutet nicht nur für die Mutter das hohe Risiko, dass sie plötzlich Blutdruck- Krisen kriegt, das bedeutet, dass es theoretisch auch zu krampfartigen Anfällen kommen kann, die sogar zu Hirnblutungen führen können und natürlich kann auch das Baby dadurch zu Schaden kommen, weil es in den früheren Wochen vielleicht noch nicht lebensfähig ist, und weil auch die hohen Blutdrücke der Mutter sich negativ auf das Kind auswirken können.

 

Also das ist bei den älteren Frauen meist ein Problem, auch die Entwicklung des Schwangerschaftsdiabetes ist tendenziell ein wenig häufiger zu beobachten. Ja und alle anderen Beschwerden, die Schwangere sonst so haben können, sind teilweise mehr ausgeprägt. Aber wie gesagt, es ist individuell. Es gibt sicher Frauen, die ganz lange problemlos Mutter werden können und bei anderen ist das halt nicht der Fall. Jede Frau hat ihr genetisches Programm, das sie mitträgt, wie wir wissen, jedes Mädchen kommt mit einer gewissen Anzahl an Eizellen auf die Welt, so viele Eizellen gibt es, so oft könnte ich, wenn die Eizelle gesund ist, theoretisch schwanger werden und bei manchen Frauen ist das Eizellenpool bereits mit 30, 35 aufgebraucht, und bei manchen erst mit 45, 46. Und die werden dann die Schwangerschaft wahrscheinlich auch gut verkraften, und es wird keine großen Probleme geben und bei anderen vielleicht doch.

 

 

Barbara: Und gibt es hier einen Unterschied zwischen einer Erst-Gebärenden und einer Nicht-Erstgebärenden? 

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Absolut. Es scheint so zu sein, wenn einmal in einer Schwangerschaft schon etwas gewesen ist, wenn beispielsweise schon einmal eine EPH-Gestose war, das ist eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung mit hohen Blutdrücken und Beinödemen und Proteinausscheidungen im Harn, dann ist das Risiko, dass so etwas wieder vorkommt, tendenziell erhöht. Auch wenn man schon einmal Schwangerschaftsdiabetes hatte, dann ist das Risiko, dass so etwas wieder vorkommt, tendenziell erhöht. Letztendlich ist es meiner Erfahrung nach schon so, dass wenn man schon einmal schwanger war, der Körper mit sehr viel mehr besser zurechtkommt. Ich habe sogar eine Patientin, die zwei Mal Schwangerschaftsdiabetes hatte und beim dritten Kind haben wir wirklich genau aufgepasst mit Diät und Blutzucker-Messung und Meiden zuckerhaltiger Nahrungsmittel und beim dritten Kind hat sie dann keinen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt, nur ganz leicht, aber nicht einmal einen, wo Medikamente von Nöten gewesen wären. Also alles ist möglich. Aber wenn schon einmal etwas vorgefallen ist oder schon einmal eine Schwangerschaft problematisch war, muss man einfach vorsichtiger sein, vielleicht frühzeitiger screenen, genauere Untersuchungen und etwas mehr Kontrollen machen.

 

Nur allein das Alter ist es nicht. Es ist halt so, wenn man schon einmal schwanger war und alles ist gut gegangen, ist einfach die Chance, dass es noch einmal gut geht, um ein Vielfaches höher.

 

 

Barbara: Und für Erstgebärende, da ist es einfach die erste Umstellung.

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Da ist es die Umstellung und man muss auch immer fragen, wie ist eine Frau schwanger geworden. Ich habe auch manchmal Schwangere, die kommen zu mir und sind 46 oder 47 und ich denke mir, wow, so lange schwanger und dann frage ich nach und dann kommt heraus, es war eine Eizell- und Spermaspende. Das ist ja an sich nicht schlecht, aber es ist halt so, wenn der Körper selber die Schwangerschaft nicht macht, dann muss der Körper sich erst an etwas ganz anderes gewöhnen. Letztendlich ist ja jedes Kind, das wir in uns tragen, zu 50% ein „Fremdgewebe“, weil ich kriege ja mit dem Kind auch die Gene des Mannes präsentiert. Und ich sage das jetzt wie im Volksmund und nicht wissenschaftlich, wenn ich jetzt ein Kind habe, das weder meine Gene, noch die meines Mannes hat, natürlich ist das dann teilweise für den Körper schwerer, weil bei „Fremdgewebe“ ja tendenziell immer eine Abwehrreaktion entsteht.

 

Wir wissen ja noch gar nicht so genau, wie es zur Entstehung der EPH-Gestose kommt, sicher nicht nur durch das Fremdgewebe, sondern schon durch eine tendenzielle Neigung der Gefäße, diese EPH-Gestose auszubilden, aber es wird wahrscheinlich schon etwas ausmachen, ob ein Kind durch eine künstliche Befruchtung und fremde Eizellen entsteht, oder spontan.

 

 

Barbara: Ich hatte vor ein paar Wochen einen Fall, eine Beratung von einer Frau, die einige Fehlgeburten hatte. Sie hat ein Kind auf die Welt gebracht, dann vier Fehlgeburten und ist jetzt wieder schwanger und würde das Kind zwar grundsätzlich gerne bekommen, hat aber angerufen, weil sie überlegt abzutreiben, weil sie so Angst davor hat, noch einmal eine Fehlgeburt zu bekommen. Also bei ihr ist ja offenbar irgendwas mit dem Muttermund oder der Gebärmutter, was nicht ganz stimmt, wodurch diese Fehlgeburten immer wieder da sind und ich habe ihr dann eigentlich geraten, mit dem Gynäkologen noch einmal darüber zu reden, ob man da nicht unterstützend vielleicht etwas machen kann, vielleicht auch operativ, damit sie die Schwangerschaft behalten kann und das dann vielleicht eher eine Frühgeburt, aber keine Fehlgeburt wird. Heutzutage bekommt man ja ein Kind auch schon relativ früh „drüber“, ohne dass es stirbt, damit sie dann doch nochmal ein Kind hat und nicht auch noch eine Abtreibung verarbeiten muss, wo sie doch das Kind eigentlich gerne haben möchte. So etwas ist ja auch eine typische Risiko-Schwangerschaft.

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Sowas ist eine typische Risiko-Schwangerschaft. Ich müsste jetzt natürlich genau wissen, was wirklich die Ursache ist. Ich weiß jetzt nicht, in welcher Woche diese Aborte stattgefunden haben, aber wenn diese relativ früh stattfinden, gibt es das Syndrom des sogenannten Abortus habitualis, also des wiederholten Abortes. Und da gibt es sehr wohl eine medikamentöse Therapie, die man machen kann. Und da geht es um die Einnahme von einem Thrombo Ass, also einem Blutverdünnungs-Medikament, von leichten Kortison Dosen, die sozusagen die Abstoßung des Fremdgewebes unter Anführungszeichen, weil es eben nicht 100%ig mein eigenes genetisches ist, die das verhindern, zusätzlich wird auch noch Gelbkörperhormon gegeben, Folsäure natürlich. Da gibt es ein schönes, medikamentöses Standardschema, das man einnehmen kann, um zu verhindern, dass es wieder zu einem Abortus kommt. Liegt die Ursache beim, zum Beispiel, das kommt manchmal vor, nach großen Konisationen, das sind Operationen, die gemacht werden bei Veränderungen am Gebärmuttermund, bei schlechten Krebsabstrichen, wenn da zu viel Gewebe weggenommen worden ist, oder anatomisch bereits ein kurzer Gebärmuttermund vorgelegen hat. Dann wird man operiert und der Muttermund ist einfach kürzer, das heißt jetzt unter Anführungszeichen, ich sage es jetzt bewusst, unter Anführungszeichen, der Halteapparat, mein Gebärmuttermund, den kann man dann eben mit so einer prophylaktischen Operation mit einer Cerclage verschließen, um das Kind besser halten zu können. Bei Frühaborten, ist es wirklich oft ein Fall für diese medikamentöse Therapie, ich habe auch zig Patienten gehabt, die meinten Nein, sie wollen nichts einnehmen, die dann aber problemlos schwanger geblieben sind mit dieser medikamentösen Therapie, die man ja auch nur bis zur zwölften Woche einnimmt. Und wenn dann bereits die Plazenta vorhanden ist und das Corpus luteum graviditatis nicht mehr die Funktion hat, die Schwangerschaft zu stützen,…

 

 

Barbara: Was ist das Corpus luteum graviditatis?

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Das Corpus luteum graviditatis ist der Schwangerschaftsgelbkörper, der nach dem Eisprung entsteht, wenn eine Frau schwanger wird. Primär übernimmt dieses Corpus luteum graviditatis die Hormonproduktion. Das Progesteron stützt die Schwangerschaft, und wenn sozusagen da eine Schwäche besteht, wirkt halt besonders gut, dieses Gelbkörperhormon einzunehmen, um die Schwangerschaft zu stützen. Es gibt da schon einiges, was ich machen kann, generell muss man dieser lieben Frau sagen, dieser Dame, mit der sie gesprochen haben, wenn sie vier Aborte gehabt hat, dann wird das schon so ein Abortus habitualis sein, aber wir wissen, dass die Anzahl der Aborte bei gesunden Frauen, die dann ganz gesund Kinder kriegen, doch wahrscheinlich bei 75% liegen kann. Wir wissen offiziell, die Abortrate ist 50%, das heißt von 4 Schwangerschaften, kommt es nur zweimal zu einem gesunden Kind, das auf die Welt kommt. Und wir glauben, dass die Dunkelziffer, weil wir ja nicht wissen von allen Aborten, und nicht alle Frauen in ein Spital gehen, weil nicht alle Frauen nachher eine Kürettage brauchen und manche Frauen nicht mal wussten, dass sie schwanger waren und einfach abortieren. Und das das bei 75% liegt. Das ist einfach ein Schutz der Natur, weil sonst würden wir 100.000 Kinder kriegen, das soll offenbar nicht sein. Nicht jede Eizelle ist so potent, dass sie zu einem gesunden Kind führt. Deshalb gibt es leider, das ist in der Natur auch bei Tieren so, es führt nicht jede potentiell fähige Eizelle, bzw. hat die optimale, genetische Info in sich, dass es sich zu einem gesunden Kind entwickelt. Insofern kommt es zu Aborten, aber wenn doch das Potential vorhanden ist, kann man es mit dieser medikamentösen Therapie gut stützen.

 

 

Barbara: Das ist gut zu wissen. Und ist nicht auch ein Indikator eben für eine Risikoschwangerschaft, bedeutet ja auch, dass eben die Fehlgeburtenrate vielleicht doch auch höher liegt, als sie ohnehin schon normalerweise liegt?

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Ja, das ist bei manchen Risikoschwangerschaften natürlich der Fall, aber wie gesagt, es gibt halt in der Medizin, es gibt Wehen-hemmende Mittel, es gibt ganz, ganz viel, das ich tun kann, um es zu verhindern. Und letztendlich, es ist auch, Schwangerschaft ist schicksalshaft, schwanger werden und schwanger bleiben ist schicksalhaft, aber es deshalb nicht zu versuchen, wäre schade. Die Schotten haben ein gutes Sprichwort: What should happen, will happen und man kann immer nur Seines dazutun und sich zur Verfügung stellen, aber man weiß halt leider nie, wie es mal sein wird. Ich kann diese Frau mit den 4 Aborten nur ermutigen, denn genau das könnte jetzt das Kind sein, dass ganz gesund normal zur Welt kommt. Insofern würde ich alles investieren.

 

 

Barbara: Sehe ich genauso, und ich glaube, dass sie auch den Mut geschöpft hat, dass auch weiter zu tragen. Wir hatten ein sehr langes Gespräch und ich hatte sie dann nachher noch zurückgerufen, weil ich eine Beraterin bei ihr in der Nähe gefunden habe. Und dann war sie auch schon wieder viel, viel glücklicher, sie hat auch mit ihrem Gynäkologen gesprochen, schon einen Termin ausgemacht, dass man darüber noch einmal redet und ob man da etwas machen kann. Also manchmal ist so wirklich die Panik, die wir mitbekommen, und die dann aber auch wirklich wichtig ist. Dass man mal drüber redet, und vielleicht auch wirklich alles durchschaut.

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Das Aussprechen ist sicher wichtig. Es ist halt schwer, denn man trägt es in sich. Diese Negativerlebnisse, und es sind trotzdem Verluste. Jedes Mal, wenn es zu einem Abortus kommt, ist es ein extremer Verlust. Das ist so, als wenn ich viermal bei der Sprungschanze stürze, und beim fünften Mal tu ich mir schon schwer, weil ich hab einfach so Angst davor, und es ist total natürlich, deshalb glaube ich auch, es ist das Wichtigste es auszusprechen. Aber ein bissl trotzdem immer appellieren an das innere Gefühl, und an den Positivismus.

 

 

Barbara: Möchten Sie noch etwas hinzufügen zu Risikoschwangerschaften?

 

 

Dr. Kucera-Sliutz: Dass man sich traut alles auszusprechen, dass man es sich zutraut, auch wenn schon einmal etwas schiefgegangen ist, und dass man auch als ältere Mutter nicht sagt, ich bin so und so alt, sondern man ist so alt wie man sich fühlt. Und wenn es spontan funktioniert, ich habe das schon auch manchmal so Geschichten in der Ordination gehört, ja und da war ich schon 42, wissen sie, und da wollte ich nicht mehr, es muss einen Grund geben. Entweder muss man verhüten, und dann normalerweise wird man nicht schwanger. Wenn man unter der Verhütung schwanger wird, ist es wirklich sozusagen ein Pech, oder eines Gottes gewolltes Kind, oder wie auch immer man das tituliert. Aber manchmal passiert es auch zum Gutem. Nur weil man jenseits der 40 ist, heißt das nicht, dass es nicht sein kann oder dass man zu alt wird. Es hat sicher jede Frau ihre persönlichen Vorstellungen, und ihre persönlichen Wünsche und halt auch ihr Schicksal diesbezüglich. Und nur weil eine Schwangerschaft auftritt nach dem 40igsten Geburtstag, also da wären viele Kinder in meiner Ordination nicht auf der Welt, wenn alle Mütter über 40 gesagt hätten, sie wollen jetzt nicht mehr oder können nicht mehr. Es ist auch sicher da möglich, ja. Gute Beratung suchen, und positiv denken

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Barbara: Vielen DANK, damit schließe ich die Folge zu Risikoschwangerschaften gerne ab. Und ich möchte auch euch, liebe Leserinnen und Leser, ermutigen, sich entweder bei uns zu melden, oder auch bei eurem Gynäkologen, wenn ihr wirklich Angst habt. Oft haben die Gynäkologen nicht die Zeit, sich wirklich stundenlang für eine Beratung Zeit zu nehmen. Ihr könnt dann auch bei uns anrufen. Wir können dann noch schauen. Ihr könnt zu eurem Gynäkologen gehen und wir können euch gemeinsam helfen.

Damit wünsche ich euch einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen!

 

Eure Rosa Blume

 

P.S: Wenn ihr Hilfe braucht könnt ihr entweder direkt bei uns anrufen: 0043-664-2000 466 oder uns schreiben beratung@lebensbewegung.at.

 

Hier auch die Kontaktdaten von Fr. Dr. Kuceras-Sliutz. https://www.gyn-kucera-sliutz.at

 

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