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Die häufigsten Stillprobleme

Liebe Leserinnen und Leser!

 

 

Muttermilch ist das wohl beste Nahrungsmittel, das eine frisch gebackene Mutter ihrem Sprössling in der ersten Zeit seines Lebens geben kann. Allerdings kann es auch zu Stillproblemen kommen – die aber in den allermeisten Fällen wieder gelöst werden können.

 

Um eine sogenannte „Saugverwirrung“ zu vermeiden, ist es wichtig, das Kind vor allem in der Anfangszeit nach Möglichkeit ausschließlich zu stillen. Für das Kleine ist es nämlich wesentlich einfacher zum Beispiel aus der Flasche zu nuckeln, als an der Brust zu saugen. Wenn man es nun zu früh an die Flasche gewöhnt, kann es sein, dass es die mütterliche Brust sogar verweigert, schlicht und einfach deshalb, weil es sich dabei mehr anstrengen müsste. Falsches Saugen gehört zu den wohl häufigsten Stillproblemen. Um das zu vermeiden ist vor allem darauf zu achten, dass das Baby beim Stillen in der richtigen Position liegt. Selten, aber doch, kann es vorkommen, dass das Kind die Brust für eine kurze Zeit gänzlich verweigert. Der Grund dafür können unter anderem zu stark riechende Kosmetika oder Parfums sein, auf die man in der Stillzeit daher eher verzichten sollte.

 

Spucken ist in den ersten Lebenswochen und –monaten absolut normal und auch kein Grund, sich Sorgen machen zu müssen. Wenn das Kleine spuckt, bedeutet das nicht, dass es bereits zu viel getrunken hat. Generell sollte man das Baby immer so lange an der Brust lassen, bis es von selbst aufhört zu trinken und damit signalisiert, dass es satt ist. Eine aufrechte Haltung sowie das Unterlassen hastiger Bewegungen können helfen, wenn das Spucken regelmäßig kurz nach einer Stillmahlzeit vorkommt.

 

Wenn das Kleine plötzlich zu trinken aufhört und anfängt zu weinen, so kann das verschiedene Ursachen haben. Es kann zum Beispiel sein, dass seine Nase verstopft ist und das Trinken an der Brust für das Baby deshalb sehr anstrengend ist. In diesem Fall kann es helfen, ihm vorsichtig ein paar Tropfen Muttermilch oder isotone Kochsalzlösung in die Nase zu träufeln, da das abschwellend wirkt. Wenn das Baby beim Stillen weint, kann das aber zum Beispiel auch heißen, dass es Verdauungsprobleme und deshalb einfach Bauchschmerzen hat. In diesem Fall kann ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch vor der Stillmahlzeit Abhilfe schaffen, da das die Darmbewegungen des Kleinen ein bisschen eindämmt. Ein dritter Auslöser für das Weinen kann sein, dass das Baby eine Seite bevorzugt und die andere ablehnt. Das kann sich aber durchaus mit der Zeit auch wieder ändern.

 

Viele junge Mütter klagen gerade in der ersten Zeit über eine Überproduktion von Milch. Das hat vor allem den Grund, dass die Milchproduktion gerade in der Anfangszeit hormonell gesteuert wird. Erst mit der Zeit stellt sich die Menge der Muttermilch auf den Bedarf des Babys ein. Abgepumpt sollte die Muttermilch allerdings nicht werden, da das die Milchproduktion nur zusätzlich steigert und dementsprechend kontraproduktiv wäre.  Um die Bildung von Milch zu drosseln, kann es auch helfen, das Kleine pro Stillmahlzeit nur an einer Seite anzulegen und dem Kind wieder dieselbe Brust anzubieten, sollte es innerhalb einer Stunde wieder trinken wollen. Auf diese Art und Weise wird die Brust auch tatsächlich leer getrunken, wodurch das Baby auch die sättigende, nährstoffreiche „Hintermilch“ bekommt. Wenn sich die Milchproduktion mit der Zeit dennoch nicht reguliert, hilft es nur, sie abzupumpen, um die Brust vom Druck zu entlasten.

 

Gelegentlich kann es vorkommen, dass das Baby beim Stillen einschläft. Grundsätzlich ist das an sich kein Problem, es kann aber dazu führen, dass die Mutter dadurch oft stundenlang mit dem Stillen beschäftigt ist und zu nichts anderem mehr kommt. In diesem Fall wirken beispielsweise Milchbildungstees oder das Anwärmen der Brust unterstützend auf den Milchfluss, sodass sich das Baby beim Trinken nicht so anstrengen muss. Damit es für das Kleine nicht ganz zu gemütlich an Mamas Brust ist, hilft es mitunter, die Brust alle drei bis vier Minuten zu wechseln und die Füße des Babys nackt zu lassen. Natürlich soll das Kleine nicht frieren, es soll es nur nicht ganz so gemütlich haben, um nicht einzuschlafen.

 

Dass das Baby in den ersten Tagen nach seiner Geburt an Gewicht verliert, ist völlig normal und absolut kein Grund zur Sorge, solange es nicht mehr als zehn Prozent seines Geburtsgewichtes abnimmt. Das Geburtsgewicht sollte das Baby nach etwa zwei Wochen wieder erreicht haben. Ob das Kind ausreichend Nahrung bekommt, lässt sich vor allem daran erkennen, dass das Kleine mindestens fünf Windeln in 24 Stunden durchnässt. Natürlich ist es nicht notwendig, täglich das Gewicht zu kontrollieren, bei Unsicherheit reicht es aber auf jeden Fall einmal wöchentlich zu wiegen.

 

Eine ganze Stillmahlzeit kann mit einem dreigängigen Menü verglichen werden. Zunächst bekommt das Baby eine wasserhaltige, eher kalorienarme Milch, die vor allem seinen Durst lischt und mit einer Vorspeise verglichen werden kann. Nach wenigen Minuten verändert sich allerdings die Zusammensetzung der Milch und wird kalorien- und fettreicher. Man könnte diesen „Gang“ auch mit einer Hauptspeise vergleichen. Die Nachspeise, eine Mischung aus wasser- und fetthaltiger Milch, holt sich das Kleine dann an der anderen Brust. Logischerweise trinkt das Kind an der zweiten Brust dementsprechend weniger als an der ersten Brust, an der es sozusagen die Vorspeise und die Hauptspeise eingenommen hat. Damit beide Brüste regelmäßig vollständig geleert werden und es nicht zu einem Milchstau kommt, sollte die Anfangsbrust bei jeder Stillmahlzeit gewechselt werden. Auf diese Weise wird die Milchproduktion auf beiden Seiten gleichmäßig angeregt.

 

Flüssigkeit ist wichtig, um die Darmtätigkeit anzuregen. In der Regel reicht die Flüssigkeitszufuhr über die Muttermilch für das Kind aus. Die Stuhlhäufigkeit kann allerdings von Baby zu Baby variieren und zwar zwischen mehrmals täglich bis zu einmal alle drei Tage. Der Grund warum Kleinkinder nur so selten Stuhlgang haben, wenn sie voll gestillt werden, kann allerdings auch darin liegen, dass sie die Nahrung einfach sehr gut verwerten und so kaum Reste zurückbleiben. Solange sich das Kleine allerdings wohl fühlt, gibt es keinen Anlass sich Sorgen zu machen.

 

Von Seiten der Mutter kann es natürlich auch Stillprobleme geben, ein Beispiel dafür wären wunde Brustwarzen. Der Grund dafür ist oft ziemlich banal, denn häufig werden wunde Brustwarzen durch falsche Stillpositionen verursacht, wodurch das Baby zu wenig vom Warzenhof erfasst und somit die Brustwarzen zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden. In diesem Fall kann vielleicht ein bisschen Hilfe von außen, zum Beispiel von einer erfahrenen Hebamme helfen, um die richtige Stillposition zu finden und auf diese Weise die Brustwarzen zu schonen. Gereizte Brustwarzen können zudem mit einigen Tropfen Muttermilch oder einer speziellen Brustwarzensalbe beruhigt werden. Außerdem helfen warme Umschläge die Milchgänge zu weiten, wodurch die Milch leichter fließen kann – was wiederum die Brustwarzen schont.

 

Die möglichen Ursachen für Milchstau sind vielfältig und reichen von einem zu eng anliegenden BH, der die Brust einschnürt, über seelische Probleme bis hin zu einer nicht vollständig geleerten Brust, wenn die Brust bei einer Stillmahlzeit nie ganz leer getrunken wird.  Durch den Überschuss an Milch, die nicht mehr abfließen kann, wird die Brust an einer Stelle oder auch komplett hart, es bilden sich Knoten und Rötungen an den betroffenen Stellen und wird Druck ausgeübt, so ist das sehr schmerzhaft für die Frau. Sobald eine junge Mutter erste Anzeichen für einen Milchstau erkennt, sollte sie umgehend Maßnahmen dagegen ergreifen, da sich in weiterer Folge daraus sogar eine Brustentzündung entwickeln kann. Einfache Mittel wie eine heiße Dusche oder feuchtwarme Umschläge können schon helfen, den Milchfluss anzuregen, da durch Wärme die Milchgänge geweitet werden. Außerdem kann eine vorsichtige Brustmassage helfen, die überschüssige Milch aus der Brust zu streichen. Wichtig ist auch, auf keinen Fall mit dem Stillen aufzuhören, da sich sonst nur noch mehr Milch ansammelt und die Schmerzen nur größer werden. Beim Stillen sollte aber darauf geachtet werden, dass das Kinn des Babys in Richtung der schmerzenden Stelle zeigt.

 

Eine Brustentzündung (Mastitis) kann sich eben wie bereits erwähnt aus einem nicht angemessen behandelten Milchstau entwickeln. Doch das ist nicht die einzige mögliche Ursache. Auch feine Hautwunden, durch die Keime in die Brust eindringen können, können mitunter eine Brustentzündung hervorrufen.  Körperwarme Muttermilch ist natürlich nicht nur für das Baby das beste Nahrungsmittel, sondern ist auch ein idealer Nährboden für entzündungserregende Keime.  Was kann man also tun, um eine Brustentzündung nach Möglichkeit zu verhindern? Keimen beugt man am besten durch Hygiene vor. Häufiges Händewaschen ist dabei genauso essentiell wie regelmäßiges Wechseln der Stilleinlagen, damit es nicht zu wunden Brustwarzen kommt, über die Keime sehr leicht eindringen können.

 

Hat sich die Brust allerdings schon entzündet, können kalte Topfenwickel Linderung verschaffen. Auch wenn die Brust schmerzt, ist es enorm wichtig, dass die Brust regelmäßig entleert wird, da sich die Entzündung sonst nur verschlimmert. Sollte nach ein bis zwei Tagen keine Besserung eintreten, sollte unbedingt die Hebamme oder der Frauenarzt aufgesucht werden, da eine Brustentzündung auch schnell gefährlich werden kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird.

 

Viele frisch gebackene Mütter machen sich Sorgen, Probleme beim Stillen haben zu können, weil sie Flachwarzen, Hohlwarzen, zu große oder zu kleine Brüste haben. Allerdings sind diese Ängste in der Regel absolut unbegründet, das Kleine erwartet zunächst nichts und kennt nur die Brust seiner Mutter und dabei spielt es keine Rolle, welche Form die Brustwarzen haben und ob die Brust klein oder groß ist. Wenn die junge Mutter aber sehr kleine Brustwarzen hat und es mit dem Stillen nicht so gut klappt, können Brustwarzenformer und Stillhütchen helfen, das Stillen zu erleichtern.

 

Alles in allem sei frisch gebackenen Müttern allerdings gesagt: Zum Stillen brauchst du nur eine Brust, dein Baby und vielleicht etwas Ausdauer. Genieße diese besondere Zeit mit deinem Kleinen und mach dir nicht zu viele unnötige Sorgen.

 

 

Das war nun der sechste Teil zum Thema "Stillen" und auch nächste Woche werden wir uns in diesem Thema weiter vertiefen.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen, wann immer ihr diesen Blog lest.

 

Eure Rosa Blume

 

 

 

 

Quelle: https://www.netmoms.de/magazin/baby/stillen/die-haeufigsten-stillprobleme/

 

 

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