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Die fünf Sprachen der Liebe - Zweisamkeit

Liebe Leserinnen und Leser!

 

 

 

Letzte Woche sind wir in das Thema der „Fünf Sprachen der Liebe“ eingestiegen und heute werden wir auf die zweite „Sprache“, die Zweisamkeit, näher eingehen.

 

Die Zeit ist ein kostbares Gut. Wer von uns kennt es nicht: Der Wecker klingelt, man läuft ins Badezimmer, trinkt vielleicht noch einen schnellen Kaffee und hastet ins Büro. Ein Termin folgt auf den nächsten und abends ist man dann so kaputt, dass man eigentlich nur noch seine Ruhe haben und schlafen möchte. Eines ist uns allen gleich: Keiner von uns hat mehr als 24 Stunden pro Tag zur Verfügung. Wie um alles in der Welt soll aber da noch Platz für eine Beziehung sein? Es ist möglich, gemeinsam viel Zeit zu verbringen und trotzdem nicht in der Beziehung zu wachsen. Beziehung braucht nämlich nicht nur gemeinsame Zeit, sondern vor allem auch ungeteilte Aufmerksamkeit. Wenn man also nebeneinander auf dem Sofa sitzt und fernschaut, dann wird das keine Beziehung aufbauen. Wenn man sich allerdings tief in die Augen schaut und miteinander redet, dann schenkt man sich gegenseitig Zeit, der Partner steht im Mittelpunkt und nicht der Fernseher. So kann man zum Beispiel auch in einem Restaurant oft sehr schnell sagen, ob es sich um verliebtes Pärchen handelt oder ob die beiden wohl schon eine Weile verheiratet sind und eigentlich nur eine Mahlzeit einnehmen möchten. Also wichtig an der Zeit, die man miteinander verbringt, ist die ungeteilte Aufmerksamkeit. Was wir dabei tun, ist relativ nebensächlich. Die Aktivität ist eigentlich nur Mittel zum Zweck, denn es geht in erster Linie darum, was auf der emotionalen Ebene passiert, wie viel Liebe wir uns dabei gegenseitig schenken.

 

Wie alle Liebessprachen hat auch die Zweisamkeit verschiedene „Dialekte“ – beispielsweise das Zwiegespräch. War bei der ersten Liebessprache „Lob und Anerkennung“ in erster Linie wichtig, was wir sagen, so ist beim Zwiegespräch vor allem wichtig was wir hören. Natürlich stellt man auch hier die eine oder andere Frage, aber nicht aus Neugier, sondern aus dem echten Bedürfnis heraus, den anderen und seine Gedanken und Sehnsüchte verstehen zu wollen. Auch wenn das Zuhören vielleicht oft wie das Erlernen einer Fremdsprache wirken mag – es ist essentiell wichtig, um eine echte, tiefe Beziehung aufbauen zu können.

 

Es gibt einige kleine Dinge, die dabei helfen können, dass sich der Partner auch gehört und wertgeschätzt fühlt - beispielsweise ist es sehr wichtig, den Augenkontakt zu halten oder wie oben bereits erwähnt, ihm wirklich die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und nicht irgendwelche Arbeiten nebenbei zu erledigen. Besonders wichtig ist immer auch die Körpersprache, manchmal vermittelt sie etwas völlig anderes als das gesprochene Wort. So schwer es uns allen auch oft fallen mag, den anderen nicht zu unterbrechen und ausreden zu lassen, gehört das ebenfalls zu diesen Dingen, die eine Beziehung festigen und vertiefen können.

 

Zu einem echten Zwiegespräch gehört natürlich aber nicht nur das aktive Zuhören, sondern wir müssen uns und unsere Gefühle, Gedanken und Sehnsüchte dem anderen auch offenbaren. Viele von uns haben vielleicht ein bisschen Angst davor, denn man macht sich dadurch natürlich auch verletzlich. Trotzdem ist dies der einzige Weg, wenn die Liebessprache des Partners das Zwiegespräch ist. Wenn eine Frau sagt: „Ich weiß oft nicht, was mein Mann denkt oder fühlt“, dann ist das eigentlich nur ein Ausdruck für ihre Sehnsucht nach Nähe und Vertrautheit. Sie möchte ihrem Partner nahe sein, aber wie kann sie das, wenn sie ihn nicht kennt?

 

Die Fähigkeit, sich verbal über seine Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte zu äußern, ist nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt. Grundsätzlich könnte man vielleicht von zwei verschiedenen „Typen“ sprechen. Zum einen mal dem „Totes Meer- Typ“: Diese Menschen nehmen alle Eindrücke auf, speichern sie, sind aber auch vollauf zufrieden, wenn sie nicht darüber sprechen müssen. Das andere Extrem wäre der sogenannte „plätschernde Bach“. Bei diesem Persönlichkeitstyp gelangen alle Eindrücke vom Ohr oder Auge auf kürzestem Wege wieder hinaus zum Mund. Spannenderweise heiratet ein Totes Meer oft ausgerechnet einen plätschernden Bach. In der Kennenlernphase empfinden beide den jeweils anderen nämlich als äußerst anziehend. Ein plätschernder Bach kann den ganzen Abend plätschern, denn Tote Meere sind die besten Zuhörer der Welt. Beide werden nach Hause gehen und sich denken: „Was für ein wunderbarer Mensch“. Nach einigen Ehejahren wird allerdings der Plätschernde Bach das Gefühl haben, den anderen gar nicht zu kennen und das Tote Meer, dass er seinen Partner in- und auswendig kennt. Die gute Nachricht ist aber, dass Plätschernde Bäche das Zuhören und Tote Meere das Reden lernen können.

 

Unser Charakter und unsere Persönlichkeit beeinflussen zwar unser Verhalten, es wird aber dadurch nicht zur Gänze kontrolliert. Eine Möglichkeit, ein bereits tiefsitzendes Verhaltensmuster zu ändern, besteht zum Beispiel darin, sich jeden Tag Zeit zu nehmen, über drei Erlebnisse und die damit verbundenen Gefühle zu sprechen. Man könnte das auch als Minimalanforderung einer gesunden Ehe bezeichnen.

 

Ein weiterer Dialekt der Liebessprache „Zweisamkeit“ sind gemeinsame Unternehmungen. Es geht nicht darum, was man tut, sondern vielmehr warum man es tut. Es geht darum, etwas gemeinsam zu unternehmen und dem anderen auf diese Weise die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Beide haben dadurch das Gefühl, dem Partner dadurch sehr verbunden zu sein. Ein schönes Nebenprodukt dieser gemeinsamen Unternehmungen ist das Guthaben an Erinnerungen, auf das man später zurückgreifen kann. Wie aber findet man Zeit, für solche Unternehmungen, wenn womöglich beide voll berufstätig sind? Letztlich ist es immer auch eine Frage des Wollens. Wir nehmen uns ja auch Zeit für das Essen oder Schlafen, weil wir wissen, dass es für unsere Gesundheit essentiell ist. Genauso sollten uns gemeinsame Unternehmungen mit unserem Partner etwas wert sein – wenn wir wollen, dass diese Beziehung noch lange hält.

 

 

So viel zur zweiten Sprache der Liebe. Für heute wünsche ich euch einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen, wann immer ihr diesen Blog lest.

 

Eure Rosa Blume

 

 

 

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