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Wirkung der Abtreibungspille aufhalten

 

Die Abtreibungspille aufhalten?  Geht das wirklich?!

 

RB: Kannst du bitte die Wirkung der Abtreibungspille erklären?
N: Die chemische Abtreibung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Die Abtreibungspille Mifegyne® mit dem Wirkstoff Mifepriston blockt die Progesteron-Rezeptoren. In der Folge wird eine Fehlgeburt in die Wege geleitet: Der Muttermund wird weich und öffnet sich, die Gebärmutterschleimhaut und die Plazenta lösen sich ab. Etwa 48 Stunden später wird das wehenauslösende Hormon Prostaglandin verabreicht. Was viele nicht wissen: Je nach Schwangerschaftswoche lebt das Kind zum Zeitpunkt der Einnahme des wehenauslösenden Prostaglandins noch.

 

 

 

RB: Stimmt es, dass es Frauen gibt, die die Einnahme der Abtreibungspille bereuen und deren Wirkung aufhalten möchten?
N: Ja, sogar nicht wenige. Ich bin überzeugt, dass es viel mehr sind, als angenommen wird.

 

 

 

RB: Was sind das für Frauen, die nach Einnahme der Abtreibungspille die Abtreibung rückgängig machen möchten?
N: Unabhängig vom Alter halten sich Frauen, die bereits Kinder haben und jene, die das erste Kind erwarten, die Waage. Der Wunsch, die Wirkung der Abtreibungspille zu stoppen, kommt besonders von jenen Frauen, die der Schwangerschaft gegenüber ambivalent waren und leider sehr häufig durch Druck von außen die Abtreibungspille eingenommen haben. Es gibt aber auch Frauen, die sich gegen den Willen des Partners für die Abtreibung entschieden haben. Nicht selten legt sich nach der Einnahme der Abtreibungspille ein Schalter um und die Frauen realisieren, dass in ihrem Körper ihr eigenes Kind stirbt.

 


RB: Woran liegt es, dass Frauen die Abtreibungspille-Einnahme bereuen?
N: „Nur“ eine Tablette zu schlucken scheint im Gegensatz zur chirurgischen Abtreibung die einfachere Abtreibungsmethode zu sein. Das wird den Frauen auch so suggeriert. Viele realisieren jedoch erst im Nachhinein, dass diese Art der Abtreibung zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt. Die Abtreibung zieht sich über Tage und Wochen hindurch. Nicht wenige benötigen zudem eine Kürettage, was sie ja eigentlich vermeiden wollten. Zahlreiche Frauen sind wütend, dass ihnen die häufig heftige Wirkung zuvor verschwiegen worden ist. Besonders viele fühlen sich von jenem Arzt im Stich gelassen, bei dem sie die Pille eingenommen haben. Die größte Herausforderung für die Frauen ist vermutlich das Erkennen, dass sie es selbst waren, die die Pille geschluckt haben. Das macht psychisch etwas mit ihnen. Vor allem jene bereuen schwer, die unter Druck abgetrieben haben. Es gibt aber auch Frauen, die mit niemandem vor der Einnahme der Abtreibungspille darüber gesprochen haben und mit dieser Tatsache völlig allein dastehen.

 

 

 

RB: Gibt es eine Möglichkeit, die medikamentöse Abtreibung aufzuhalten?
N: Das ist von mehreren Faktoren abhängig, die mit der ratsuchenden Frau im Gespräch abgeklärt werden. Es wird stets mitgeteilt, dass es für das Gelingen der Abtreibungspillen-Umkehr keine Garantie gibt. Die Erfolge jedoch bestätigen, dass mit einer entsprechend hochdosierten Zufuhr des natürlichen Schwangerschaftserhaltungshormons Progesteron der Abtreibungspille entgegengewirkt werden kann. Hierzu haben erfahrene Ärzte ein Einnahme-Schema entwickelt, welches sich zum Erhalt der Schwangerschaft bereits mehrfach bewährt hat. Progesteron wird beispielsweise auch bei Fehlgeburtenrisiko und künstlichen Befruchtungen eingesetzt. Das Schwangerschaftserhaltungshormon Progesteron ist rezeptpflichtig.

 

 

 

RB: Bringt die Einnahme von Progesteron Risiken für die Frau oder das möglicherweise überlebende Kind mit sich?
N: In der Schwangerschaft kommt Progesteron auf natürliche Weise im Körper der Frau vor. Um der Abtreibungspille gegenzusteuern, wird es kurzzeitig zugeführt. Progesteron in hochdosierten Verabreichung kann Schwindel und Müdigkeit hervorrufen. Auf die schwangere Frau wird die Dosierung individuell angepasst, weshalb diese Begleiterscheinungen gut in den Griff zu bekommen sind. Zudem wird die Schwangere von ihrem Gynäkologen engmaschig untersucht. Es sind nachweislich keine Komplikationen bekannt, wo ein Kind aufgrund der Gabe von Progesteron eine Schädigung davongetragen hätte.

 

 

 

RB: Kann es aufgrund von Progesteron zu Blutungen kommen?
N: Eine Fehlgeburt verhindern - und somit auch die Blutungsneigung - ist das Ziel des körpereigenen Progesterons. Das gilt auch für das zugeführte natürliche Progesteron. Wenn Blutungen auftreten, ist hierfür ursächlich die Abtreibungspille verantwortlich. Progesteron reduziert nachweislich Blutungen.
 

 

RB: In welchem Zeitfenster besteht eine Chance, dass die „Abtreibungspillen-Umkehr“ gelingen kann?
N: Grundsätzlich gilt, je früher mit der Einnahme des Progesterons begonnen wird, desto besser. Aber auf jeden Fall vor Einnahme der zweiten Tabletten, die die künstlichen Wehen auslösen, sollte mit der Progesteron-Einnahme angefangen werden.

 

 

 

RB: Kannst du noch etwas über die Erfolge sagen?
N: Erfreulicherweise haben bereits zahlreiche Kinder überlebt. Die besten Chancen hatten jene, deren Mütter in den ersten Tagen zeitnah hochdosiert Progesteron eingenommen haben.

 

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