
Liebe Leserinnen und Leser!
Barbara: Heute mache ich ein Interview mit Frau Heisz. Sie ist Mutter von 5 Kindern, verheiratet und sie hat sich dafür entschieden, vorerst vollkommen auf Karriere zu verzichten und lieber ihre Zeit und Kraft in die Kinder zu investieren. Im Moment brauchen sie ihre Kinder noch sehr und sie ist mit 5 Kindern auch gefordert. Es ist aber besser, wenn sich Frau Heisz selbst vorstellt.
Frau Heisz: Ja hallo, also ich bin aus Wien, eigentlich gebürtig aus Bayern. Mein Mann ist aber Österreicher, wir haben uns kennengelernt und dann habe ich mich vor 15 Jahren dazu entschlossen nach Österreich zu ziehen, zu meinem Mann. Also ich war eigentlich vorher berufstätig in Bayern, ich habe die Ausbildung als Arzthelferin gemacht, habe ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet, und dann war die Liebe zur Medizin so groß, dass ich mich entschlossen hatte, Medizin zu studieren. Ich hatte mir aber zu Beginn meines Studiums immer gesagt, entweder möchte ich wirklich ganz mit Leib und Seele Ärztin sein, oder mit Leib und Seele Hausfrau und Mutter, weil beides zusammen mich einfach zerreißen würde. Ich möchte wirklich für meine Kinder ganz da sein.
Also das waren zumindest meine Gedanken, aber man weiß ja nie, ob und wann man heiratet. Im 7. Semester habe ich dann meinen Mann kennengelernt, ich war dann schon etwas älter, weil ich ja spät zum Studieren angefangen habe. Ja und dann war das so klar, dass er der Richtige ist, es ging dann sehr schnell und wir wussten, wir wollen auch beide gerne eine Großfamilie haben, also das war unser Traum. Wir hatten uns überlegt, wie viele Kinder denn schön wären? Es kann ja auch sein, dass man nach einem Kind schon so ausgelastet ist, dass man vielleicht Angst hat noch ein weiteres Kind zu bekommen, aber unser Traum war es, eine Großfamilie zu haben und wenn Gott uns die Kinder schenken würde, fünf wären eigentlich schön, das hatten wir uns beide eigentlich auch schon vorher gedacht und haben dann darüber gelacht. Da war ich schon 29.
Wir haben dann geheiratet, da war ich 30 und ich habe das Studium nach dem 8. Semester abgebrochen. Ich habe wirklich hin und her gerungen, habe es dann aber letztendlich wirklich ad acta gelegt, weil ich mir gesagt habe, ein Abschluss bringt nichts nur um des Abschlusses willen, weil ich würde nicht zweigleisig fahren, ich wollte das einfach nicht. Und ich habe dann wirklich gemerkt, dass ein Friede in mein Herz eingekehrt ist, dass das auch wirklich die richtige Entscheidung für mich war. Und dann kam auch bald das erste Kind, unsere Älteste, die jetzt bald 14 wird. Und dann kam bald darauf das zweite Kind, unser Sohn. Ja und dann hatten wir uns auch schon auf unser drittes Kind gefreut und an diesem Tag habe ich mir gedacht, es wäre schön, wenn mein Mann mitkäme zum ersten Ultraschall.
Am Ultraschall war ich dann plötzlich etwas nervös, weil es am Ultraschall so ausgesehen hatte, als würden da zwei Herzen schlagen und das hat mich wirklich aus der Bahn geschmissen. Und dann, als der Arzt es bestätigt hat, ja wunderbar, Sie kriegen Zwillinge, von zwei auf vier, das hat mich wirklich total umgehauen. Ich hatte das Gefühl mir zieht es den Boden unter den Füßen weg und ich schwebe nur noch. Ich dachte, ich habe keinen Halt mehr, ich habe mich wirklich haltlos gefühlt. Und dann war es so schön, dass mein Mann gesagt hat, er freue sich so über diese Zwillinge und er habe sich das eigentlich immer schon gewünscht. Das wusste ich gar nicht, dass er sich das eigentlich immer schon gewünscht hatte, aber ich selber habe es mir in diesem Moment einfach nicht gewünscht. Das war meine Angst und auch die Verzweiflung, dann diese Übelkeit, die ich hatte und einfach all diese Gefühle, das dritte Kind ja, aber gleich das dritte und vierte Kind, das war irgendwie ein riesiger Schock für mich. Aber ich habe richtig gemerkt, wie wichtig es war, dass mein Mann hinter mir stand und sich wirklich gefreut hat und gesagt hat, wir schaffen das schon und er hat mich dadurch sehr beruhigt.
Irgendwann habe ich dann auch gesehen, eigentlich ist es gar nicht so katastrophal. Wir bräuchten am Anfang eh nur ein Bettchen, weil sie so klein waren, sie konnten am Anfang eh nebeneinander liegen und nach einem halben Jahr oder einem Jahr, war dann ein zweites Bettchen notwendig. Wir brauchten einen Zwillingswagen und auch von der Kleidung her war es auch gar kein Problem. Am Anfang kommt einem alles so chaotisch vor, man hat solche Ängste. Dann haben uns Freunde auch noch einige Dinge gegeben. Also es hat sich alles gefügt und ich habe gemerkt, es ist nicht so dramatisch. Im ersten Jahr ist es natürlich mit Zwillingen schon fordernd, auch in der Nacht und mit dem Stillen und allem.
Mein Mann ist sehr hinter mir gestanden und hat mich auch unterstützt. Das ist bei Zwillingen auch einfach notwendig, dass da der Partner auch wirklich mithilft, auch in der Nacht, weil sonst klappt es nicht so einfach. Ja, also das möchte ich einfach mal zu diesen vier Kindern sagen. Das fünfte vielleicht nachher noch. Aber es war für mich einfach schön, ganz für die Kinder da sein zu können. Also jetzt wirklich nicht den Beruf auszuüben parallel, was in der Medizin ohnehin sehr schwierig wäre. Ich habe dann aber auch gespürt, ich bin dafür nicht gemacht, es würde mich zerreißen und ich habe es wirklich sehr genossen, dass ich die ganzen Jahre über wirklich bei der ganzen Entwicklung ganz intensiv dabei sein durfte. Auch dass mein Mann Alleinverdiener ist und das Geld für uns alle verdient, wir halt dafür zurückstecken müssen, aber es einfach so viel wert ist. Also ich möchte es nicht zurückspulen und anders machen. Ich würde es wieder so machen.
Barbara: Wie habt ihr euch das aufgeteilt, weil eine Familie ist im Alltag ja auch sehr fordernd. Wie alt waren die ersten beiden, als die Zwillinge gekommen sind?
Frau Heisz: Also sie sind ca. 2, 3 Jahre auseinander.
Barbara: Also sie waren 4 und 2 wahrscheinlich.
Frau Heisz: Genauso ist es. Also alles Kleinkinder, die mich natürlich noch sehr brauchen.
Barbara: Sehr intensiv, ja. Hat man irgendwie gemerkt, mit 4 und 2 Jahren möchte man ja die Kinder auch noch nicht so einspannen, wenn es um die jüngeren Geschwister geht. Aber haben die Älteren dann doch gemerkt, ja, ok, wir helfen der Mama, manchmal ist das ja so. Es gibt ja auch immer diese ganz unterschiedlichen Entwicklungsschübe, die dann Kinder auf einmal machen, wenn Geschwister kommen, weil sie merken, dass auf einmal eine Herausforderung da ist, wo auch sie gefragt sind. Also, wo sie auch reifen müssen daran, eben auch die Kinder, nicht nur die Eltern, sondern auch die älteren Kinder. Wie war das bei euch? Hast du das irgendwie erlebt und kannst du es beschreiben?
Frau Heisz: Also es ist schon so, dass sie sich dann stolz fühlen, stolze große Geschwister zu sein, die kleine Geschwister haben. Sie waren mächtig stolz auf die Zwillinge. Und haben auch mehr Verantwortung übernommen, haben auch zurückgesteckt und sie haben auch gespürt, die Mama kann einfach momentan nicht so für uns da sein und das ist auch ok. Und ich habe sie auch bewusst mit hineingenommen. Ich habe gesagt, könntest du mir helfen die Windeln zu bringen oder könntest du mal kurz bei ihr bleiben, bei der Kleinen oder bei beiden und du mit ihnen am Boden spielen, während ich da etwas mache.
Sie haben sich dann auch wirklich verantwortlich gefühlt und sich gefreut, dass sie da auch mithelfen dürfen. Und dann ist auch das Thema Eifersucht gar kein Thema. Aber einfach, weil sie spüren, die Mama schiebt uns nicht weg, sondern wir sind mitten im Geschehen dabei. Und ja, dann kam natürlich auch das Thema des Kindergartens. Sie waren dann vormittags im Kindergarten und hatte mich dafür dann am Nachmittag mehr. Also ich habe auch immer versucht, es so einzuteilen, dass die Kinder, also jedes für sich, auch Zeit mit mir verbringen konnte und es hat dann auch geklappt.
Und was ich auch wesentlich dazu sagen muss, ich habe eine Schwiegermutter, die sehr lieb ist und mir auch immer unter die Arme gegriffen hat. Also das gerade auch in der ersten Zeit. Ich hatte mir auch in den ersten eineinhalb Monaten von der Caritas eine Hilfe kommen lassen, eine nette Dame, die dann für 1, 2 Stunden gekommen ist, um mir zum Beispiel mit dem Haushalt zu helfen, zu putzen, was ich nicht konnte, die Zwillinge mal beide in den Arm nehmen, dass ich mal die Arme frei hatte und etwas machen konnte. Ich würde auch immer sehr dazu raten, wirklich immer Hilfe zu holen. Überall. Freundeskreis. Familie.
Barbara: Es gibt mittlerweile sehr viele Unterstützungsangebote und es gibt auch genügend Freunde, zwar nicht immer, natürlich kommt es immer auf die Situation darauf an, aber meistens gibt es doch mehr Leute, die man fragen könnte, als man glaubt.
Frau Heisz: Genau, man traut sich vielleicht manchmal nicht, man geniert sich, aber es ist so wichtig, dass man dann nicht meint, man schaffe das alles auch alleine, sondern man soll sich vor allem in der ersten Phase wirklich Hilfe holen, zum Beispiel eben durch den Staat oder durch die Caritas.
Barbara: In Österreich gibt es verschiedenste Hilfsmöglichkeiten wie etwa die „Frühen Hilfen“ oder auch „Grow together“. Da gibt es schon einiges.
Frau Heisz: Leih-Omis gibt es ja auch.
Barbara: Also wenn Familien wirklich ein Problem hätten oder nicht wissen, wen sie da kontaktieren sollen, können sich auch immer alle gerne bei uns melden. Wir wissen eine Menge von Vereinen und Initiativen, die auch wirklich zu den Familien gehen, so wie Leih-Omis, die vielleicht ein paar Mal kommen, aber es gibt auch Angebote, wo wirklich sehr intensiv betreut wird, bis zum dritten Lebensjahr des jüngsten Kindes, wenn das wirklich notwendig ist, beispielsweise auch aufgrund eines Baby-Blues, denn das gibt es ja auch. Da gibt es sehr wohl auch Angebote, die auch kostenlos sind. Und wo wirklich geholfen wird, gerade auch für Leute, die wirklich einen finanziellen Mangel haben oder sich psychisch auch überfordert fühlen. Also es gibt da Gott sei Dank unglaublich viele Angebote, die immer mehr werden.
Aber es ist sehr mutig, die Hilfe auch anzunehmen, weil wir festgestellt haben, viele haben schon ein bisschen Angst davor. Wie hat sich bei euch dann der Alltag eingespielt? Es ist super, wenn die Kinder miteinander spielen, dann hat man ja Gott sei Dank auch die Zeit mal auf die Toilette zu gehen oder zu duschen. Ich kenne das von meinen Schwägerinnen, dass das oft eine Challenge ist.
Frau Heisz: Ja unglaublich, wie sich das alles auf einmal umkrempelt, weil man kaum Zeit für sich findet.
Barbara: Aber es ist eigentlich mit älteren Geschwistern, auch wenn sie so klein sind, dann doch vielleicht ein bisschen leichter sogar, auch wenn es auf der einen Seite herausfordernd ist, weil es viele sind, aber auf der anderen Seite auch wieder leichter, weil die vier dann manchmal auch miteinander spielen.
Frau Heisz: Genau, ich fand es mit dem ersten Kind am anstrengendsten muss ich sagen, also das erste Kind hat uns total umgehauen, weil plötzlich wird man vom Paar zur dreiköpfigen Familie. Also man ist nicht mehr nur ein Paar, sondern plötzlich merkt man, es kommt ein Kind in deine Welt und in dein Leben, das den Alltag beherrscht, den Tagesrhythmus, den Abend. Man kann nicht mehr einfach sagen, man legt sich jetzt mal auf die Couch und liest etwas, sondern man muss das Kind ins Bett bringen, vielleicht ist es mühsam das Kind zum Schlafen zu bringen, man legt sich dann schon müde dazu, oder es wird dann größer und man merkt, das Kind will dann ständig mit dir spielen. Man schafft vielleicht den Haushalt nicht immer, weil man halt ständig gefordert ist. Plötzlich kommen dann aber Geschwister und die spielen miteinander. Und das ist das Schöne, weil man dann ja doch mehr Zeit hat. Also soweit sie sich gut verstehen. Das ist natürlich immer die Voraussetzung.
Barbara: Gut, dafür kann man das Klima schaffen.
Frau Heisz: Ja genau, ein Klima dafür schaffen.
Barbara: Geschwister unter normalen Umständen verstehen sich ja doch, auch wenn die Rivalitäten da sind. Denken wir zum Beispiel auch an die Tierwelt, bei Hundebabys ist das so, wenn zwei Welpen aufeinander treffen, glaubt man sie kämpfen und in Wirklichkeit spielen sie miteinander. Man muss nur aufpassen, dass sie sich dann nicht gegenseitig wehtun, weil sie das noch nicht abschätzen können.
Frau Heisz: Es ist auch ein Lernen aneinander. Grenzen austesten, und das ist ja auch das Schöne an Geschwistern. Deshalb ist es so wertvoll Kinder zu haben, also auch Geschwister zu haben, und wenn man mehrere hat, dann kann man natürlich auch umso mehr lernen. Die großen Geschwister an den Kleinen, wie geht man miteinander um, wo sind meine Grenzen, die der andere respektieren muss, wo sind die Grenzen des anderen, wo darf ich nicht zu weit gehen, das ist sein Bereich und so. Also man lernt fürs Leben.
Ich finde es auch so schön, die Kinder wissen, dass es bei uns einfach nicht alles gibt, dass wir oft im Second-hand-Shop etwas kaufen und das ist für sie auch in Ordnung und gar kein Problem. Und man findet auch so seine Wege, dass man auch mit dem wenigen Geld auskommt, das man als Großfamilie halt hat, wenn nur einer der Alleinverdiener für die Familie ist. Aber man hat einander und ja, das ist das größere Geschenk. Also wir wollen es alle nicht missen, dass wir einander haben und das ist das Wertvollste und da lernt man fürs Leben. Und es ist auch einfach so schön zu wissen, ich habe da immer jemanden, ich bin nicht allein. Ich habe immer meine Geschwister, mein Leben lang. Und das ist etwas, das ich sehr schätze und wofür ich so dankbar bin.
Barbara: Das kann ich mir gut vorstellen. Fünf Kinder sind auch wirklich eine schöne Anzahl. Wie viele Mädchen und wie viele Jungen habt ihr?
Frau Heisz: Es sind jetzt drei Mädchen und zwei Buben.
Barbara: Also auch gut aufgeteilt.
Frau Heisz: Mein Jüngster ist jetzt noch ein Junge gewesen und mein älterer Sohn war froh, dass er jetzt nicht noch eine Schwester bekommen hat. Also es hat sich auch ein bisschen ausgeglichen. Ja und jetzt eben noch zu meinem Fünften. Ich habe eben nach vier Kindern gedacht, ich bin mit allen Wassern gewaschen, kenne mich jetzt aus mit Stillen und sogar mit Zwillingen, jetzt kriege ich das fünfte auch noch auf die Reihe und dann habe ich halt gemerkt, jedes Kind ist vom Temperament her anders. Und der Fünfte hat wirklich alles gesprengt von seinem Temperament her.
Barbara: Ein Schreikind oder was?
Frau Heisz: Nein das nicht, aber ein sehr anhängliches Kind, unglaublich fordernd, Tag und Nacht, also ich habe das erste Jahr fast nicht geschlafen, da waren die Zwillinge harmlos dagegen. Und es war wirklich sehr anstrengend, es ging weit über meine Grenzen hinaus mit dem Schlafmangel und ich habe dann gemerkt, ich brauche auch da Hilfe. Ich habe schon lange gemerkt, ich muss meinen Mann außen vorlassen, mit den Zwillingen habe ich ihn schon genug beschäftigt, aber dann habe ich gemerkt, ich brauche auch in der Nacht eine Hilfe, dass wir uns zusammen unterstützen, dass ich wieder zu Schlaf komme. Und da habe ich aber zu lange zugewartet, sodass ich sogar in eine Schlafstörung hineingerutscht bin und ich überhaupt nicht mehr schlafen konnte. Aber Gott sei Dank nach einigen Tagen hat sich das wieder reguliert. Das war so ein Alarmsignal, wo ich gemerkt habe, ich muss wirklich auch Hilfe von außen und nicht nur von meinem Mann annehmen.
Plötzlich ist es schlagartig besser geworden. Dann hat es sich eh wieder reguliert. Aber mein Jüngster ist auch tagsüber ein Power-Junge, er braucht sehr viel Zuwendung, er will viel Input von außen, also er ist ganz anders als die anderen, die waren ein bisschen ruhiger von ihrem Gemüt, ein bisschen genügsamer, das will ich jetzt zwar nicht bewerten, aber er will einfach viel und er fordert dies auch ein. Und das muss man halt auch aushalten. Also das war für mich eine neue Herausforderung. Aber der Vorteil bei den anderen Kindern war für mich, ich habe gelernt viel Geduld zu haben. Das heißt, mein Geduldsfaden reißt nicht so schnell bei ihm, auch wenn er sehr fordernd ist. Wenn man als erstes so ein Kind bekommt, könnte es glaub ich unheimlich nervig sein. Da habe ich schon eine irrsinnige Gelassenheit entwickelt, dass ich damit umgehen kann.
Das Schöne ist, mit seinem Temperament mischt er die ganze Familie positiv auf. Die anderen sind eben viel ruhiger, wobei das erste auch ein wenig lebhafter ist, das ist eine Tochter, aber er schafft so richtig Leben in die Familie. Und das ist für uns alle so ernährend. Wir ernähren uns fast von seiner Energie, weil es so schön ist. Also will ich auch dazu Mut machen, keine Angst zu haben, wenn ein Kind sehr lebhaft und sehr fordernd ist. Das sind Menschen, die später mal etwas bewegen in unserer Welt, das ist keine schlechte Eigenschaft, wenn ein Kind sehr aktiv ist und auch cholerisch und so. Das hat etwas Positives. Unbedingt ja.
Barbara: Auch in meinem Umfeld kenne ich so aktive Kinder, ich habe auch so einen Neffen, der ist extrem agil. Er kann nicht ruhig sitzen, das ist unmöglich. Und wenn es nicht nach seinem Willen geht, dann kann er rumtoben ohne Ende.
Frau Heisz: Man muss es halt einfach richtig kanalisieren und auch helfen, dass die Kinder ihre Energien dann auch in die richtige Richtung lenken.
Barbara: Mein Bruder und seine Frau machen das sehr gut, er ist schon ruhiger geworden. Es gibt da Gott sei Dank auch Entwicklung und die Kinder werden auch älter. Sie bleiben ja nicht immer so klein. Was auf der einen Seite sehr schade ist und auf der anderen Seite sehr angenehm. Also von dem her, man merkt schon die Entwicklungsschübe, das finde ich immer sehr spannend.
Was mich interessieren würde, ist, weil Sie auch gesagt haben, das erste Kind war natürlich die größte Umstellung von Paar auf Kind. Wir wissen von den Beratern und von den Begleitern, dass oft für eine Partnerschaft eine Krisenzeit beginnt, wenn das erste Kind kommt, weil man sich natürlich als Frau durch die Schwangerschaft, durch die Hormonumstellung, alles sich von Frau ein bisschen zur Mutter entwickelt. Und die Männer daneben her hecheln, sie sehen das Kind, sie lieben das Kind und wissen aber nicht, was sie damit anfangen sollen, also zumindest vielen geht es so. Die meisten würde ich jetzt ehrlich gesagt mal sagen. Es gibt immer Ausnahmen, Gott sei Dank, aber ich weiß von sehr vielen Männern, wenn man sehr ehrlich mit ihnen spricht, dass sie sagen, sie würden für ihr Kind sterben, aber sie wissen nicht, was sie damit anfangen sollen. Männer brauchen da oft einfach ihre Zeit, vielleicht ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr. Also auch sie müssen eigentlich auch so eine Schwangerschaftszeit durchmachen, um in Ihrer Vaterschaft wirklich hineinzuwachsen. Wie war das denn bei euch?
Frau Heisz: Also da muss ich jetzt zurückdenken, das ist ja doch schon viele Jahre her. Also ich weiß es gar nicht mehr so genau, wie das beim ersten Kind war. Also ich weiß schon, dass es für uns beide eine Umstellung war, die Frustration zu merken, wir haben jetzt nicht mehr so viel Zeit wie vorher füreinander und dass wir und das wirklich freiboxen mussten. Am Anfang habe ich einfach zu wenig Hilfe von außen angenommen. Meine Schwiegermutter hätte sehr viel geholfen, sehr gerne sogar, aber beim ersten Kind ist man denke ich noch vorsichtiger, man möchte sein erstes Kind noch gerne selbst versorgen. Man denkt sich, ich schaffe das schon und so, aber bei mehreren Kindern habe ich gemerkt, es ist so eine Erlösung, eine Hilfe, wenn man die Kinder auch mal abgibt und zwar bewusst abgibt und sagt, so heute Abend gehen wir zu zweit aus, zumindest für 2 Stunden.
Barbara: Das war nun der erste Teil des Interviews mit Frau Heisz.
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Eure Rosa Blume
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