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Kann ich die medikamentöse Abtreibung aufhalten? - Interview 3 mit Natalie Beyer-Metzler

 

Liebe Leserinnen und Leser!

 

 

 

Barbara: Heute geht es weiter mit dem dritten Teil des Interviews mit Frau Natalie Bayer-Metzler.

 

Frau Bayer-Metzler: Derzeit hat Dr. Delgado eine Studie, die ist auch bereits fertig und er arbeitet jetzt an einer Studie über Behinderung, weil dieses Thema natürlich immer kommt. In jedem Beratungsgespräch, das ich selber führe, kommt die Frage der Rat suchenden Frau: „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind danach eine Behinderung haben wird?“ Diese Frage kommt eigentlich immer. Deshalb ist es auch wichtig, dass er da seine Erkenntnisse gut strukturiert aufbereitet und das auch belegt. Wie gesagt, in unseren Fällen kann ich bestätigen, die Kinder, die überlebt haben, haben völlig unbeschadet überlebt.
Eine Sache wäre noch zu erwähnen. Es ist ja auch nachweislich so, dass es bei dieser Abtreibungspille einfach um das Alles oder Nichts geht. Es wird die Versorgung des Kindes mit Nährstoffen unterbunden durch diese Rezeptoren- Blockade. Mit dem hoch dosierten Progesteron versuchen wir nach dem Schlüssel-Schloss- Prinzip, diese „schlechten Schlüssel“ aus dem „Schlüsselloch“ herauszunehmen, um die Versorgung wieder in Gang zu bringen beziehungsweise damit sie erst gar nicht unterbunden wird. Das ist in einfachen Worten das Schlüssel – Schloss – Prinzip.

 

Problematisch wird es dann, wenn eine Frau die Wehen einleitende Medikation nach 48 Stunden einnimmt. Dieses wirkt wie gesagt in Kombination mit dem ersten Präparat in 97% tödlich für das Kind. Ich hatte allerdings auch schon Fälle, wo Frauen nur dieses Medikament, das Prostaglandin, genommen hatten und zwar ohne das Mifepriston, also ohne die Abtreibungspille. Das gibt es auch und ich weiß jetzt auch warum. Es ist einfach viel leichter zugänglich. Man kommt wesentlich leichter zu dieser Medikation, kann sich das einfach besorgen. Wir hatten schon ganz skurrile Fälle von Krankenschwestern, die das aus dem Medikamentenschrank im Spital entwendet haben, um beispielsweise bei sich selbst eine Abtreibung durchzuführen. Das sind schreckliche Fälle. Und das möchte ich ganz klar sagen: Diese Medikation ist mit Sicherheit sehr gefährlich und es sind auch körperliche Beeinträchtigungen des Kindes möglich. Das heißt aber nicht, dass wir diesen Frauen nicht helfen. Ich hatte schon zwei Frauen, bei denen das Kind überlebt hat und beide hatten keine Beeinträchtigung. Aber einfach um bei der Wahrheit zu bleiben, diese Medikation kann in zwölf Prozent der Fälle Beeinträchtigungen hervorrufen.

 

Barbara: Was mich auch noch interessieren würde: Wie sieht es denn nun aber mit den Nebenwirkungen für die Frauen selber aus?

 

Frau Bayer-Metzler: Meinen Sie nun die Nebenwirkungen von der Abtreibungspille oder von der Umkehrbehandlungstherapie?

 

Barbara: Grundsätzlich von beidem, die psychischen Folgen sind eh klar, da habe ich auch eine eigene Folge dazu gemacht. Zu den körperlichen Folgen: Das ist natürlich eine eingeleitete Fehlgeburt, aber die Frage wäre natürlich inwiefern dieses Prostaglandin oder auch die erste Pille körperliche Nachwirkungen auch für die Frau hat.

 

Frau Bayer-Metzler: Also das Progesteron, das bei der Umkehrmethode angewendet wird, hat glücklicherweise kaum Nebenwirkungen. Die Frauen sagen, sie hatten höchstens eine Tendenz zu Schwindel oder Müdigkeit. Ich möchte aber sagen, was ist das schon - verglichen mit der ganzen posttraumatischen Situation, die die Frauen dann nach der Abtreibung erleiden. Also das steht wirklich in keinem Verhältnis. Ich hatte schon Frauen, die sagen, sie wollen wirklich alles geben, um das Kind zu retten und dosieren es noch einmal höher und die aber gar keine Nebenwirkungen hatten, die gar nichts gespürt haben. Es gibt Frauen, die sind sensibler, aber außer Schwindel gibt es eigentlich kaum nennenswerte Nebenwirkungen. Was mir in unserer Arbeit auch wichtig ist, das ist die präventive Arbeit. Das Ziel ist natürlich, dass Frauen erst gar keine Abtreibung machen und diese für das Kind Tod bringende Medikation erst gar nicht nehmen. Also es geht darum, die Frauen schon davor zu bewahren, indem sie einfach wahre Fakten erfahren. Viele sagen, sie hätten das niemals gemacht, wenn sie das vorher gewusst hätten und ich selber bekomme es ja dann auch bei den Frauen mit, bei denen die Umkehrbehandlung nicht gelingt. Wenn dann die Wehen einsetzen, welches wahnsinnige Leid diese Frauen haben, also dann wirklich in körperlicher Hinsicht, von den psychischen Folgen gar nicht zu reden. Diese Frauen haben oft extreme Blutungen, oft über Tage, wahnsinnige Bauchschmerzen und sind in diesem Leid völlig allein gelassen. Ich finde, das ist mehr als frauenfeindlich.

 

Aus diesem Grund gibt es auch Länder in denen diese Abtreibungsmethode verboten ist.  Die Frau ist dabei einfach völlig auf sich alleine gelassen, ist gleichzeitig Opfer und Täter, so beschreiben es mir zumindest die Frauen, weil sie natürlich selber diese Medikation einnehmen, beziehungsweise dann dieses Prostaglandin selber vaginal einführen. Ich finde, das ist ein unbeschreibliches Dilemma, in dem die Frauen stecken und es ist ein Tabu-Thema. Deshalb arbeiten wir jetzt an einer Website, auf der Frauen zu Wort kommen, die dieses Leid durchgemacht haben, mit der Absicht, andere davor zu warnen und natürlich auch um Mut zu machen. Wir bieten auch Hilfsmöglichkeiten an wie man das alles auch mit Kind schaffen kann und wir klären darüber auf, dass Abtreibung eigentlich nie eine gute Option ist.

 

Barbara: Das ist gut, denn es gibt natürlich viele Frauen, die nach einer Abtreibung leiden und wir bekommen das ja auch immer wieder mit in unseren Beratungen. Ich habe auch schon mal ein Interview mit einer Frau geführt, die dazu bereit war und die ihre Abtreibung vor dreißig Jahren hatte. Das ist schon auch ein Thema. Natürlich gibt es sehr viele Frauen, die darunter leiden, sich aber nicht trauen damit an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie sich in Wirklichkeit sehr dafür schämen, sowohl dafür, dass sie das getan haben, als auch dafür, dass sie darunter leiden. Es ist eine große Schamspirale, die durchbrochen werden muss und wo man wirklich auch darüber reden muss.

 

Wir haben auch Frauen, die zu uns in die Selbsthilfegruppe kommen oder die vor der Abtreibung sogar bei uns in der Beratung waren, allerdings dann doch abgetrieben haben und danach dann wiederkommen, weil es ihnen nicht gut geht und sie durch die Abtreibung psychisch schwer beeinträchtigt sind. Also es ist wichtig, dass man dieses Leid auch mal sieht, weil man darüber ja auch gar nicht reden darf. Lange Zeit war es so, dass man nach einer Fehlgeburt nicht sagen durfte, dass man darunter leidet. Mittlerweile hat man verstanden, dass auch eine Fehlgeburt psychische Folgen mit sich bringen kann und auch ein Trauma ist und nun wird es Zeit, darüber zu sprechen, dass man auch nach einer Abtreibung ein schweres Trauma davontragen kann. Gut, dass es eine Website gibt, wo Frauen sich darüber austauschen können. Gibt es noch etwas, das du unseren Hörerinnen und Hörern mitteilen möchtest oder etwas, das du noch sagen möchtest?

 

Frau Bayer-Metzler: Also mir ist es ein großes Anliegen, dass dieses Thema einfach Bekanntheit erlangt und, dass man darüber spricht, dass es diese Umkehrbehandlung gibt. Viel wichtiger ist aber natürlich die Prophylaxe und die Prävention. Ich selber habe mich nun eben auf diesen Tabu-Themenbereich spezialisiert und ich möchte wirklich dazu beitragen, dass das aus diesem Tabu herauskommt, dass man Ärzte informiert und sie dafür gewinnt. Ich wäre natürlich sehr froh, wenn ich Informationen bekommen könnte, wer daran Interesse hat. Wie gesagt, wir arbeiten daran Informationsmaterial zu erstellen, das wir Ärzten geben können, sodass sie sich eine Meinung bilden können – in der Hoffnung natürlich, dass sie dann auch mit uns zusammenarbeiten, wenn nun akut eine Frau kommt, die Hilfe benötigt, denn da geht es dann wirklich um Zeit. Es darf keine Zeit verloren werden und je rascher man handelt, desto größer die Überlebenschance für das Kind.

 

Also bitte liebe Hörerinnen und Hörer, wenn ihr jemanden kennt, beispielsweise Gynäkologen in Österreich, Deutschland oder der Schweiz, die bereit sind uns zu unterstützen indem wir zu ihnen Frauen schicken dürfen, dann wären wir sehr dankbar über Informationen. Selbstverständlich werden die Adressen nicht weitergegeben, wir organisieren das intern und sagen dann der betroffenen Frau, sie solle bitte zu diesem oder jenem Arzt gehen. Damit wäre uns wirklich sehr geholfen!

 

Ich bedanke mich natürlich bei dir, liebe Barbara, für diese Möglichkeit und dafür, dass du dieses Thema aufgegriffen hast.

 

Barbara: Ich danke dir für deine gute Arbeit! Danke, dass du bereit warst darüber zu sprechen, denn das ist auch nicht selbstverständlich! Ich glaube, es ist wichtig, dieses Thema auch anzusprechen, um auch die ganze Fülle im Themenblock „Abtreibung“ in unserem Blog oder unserem Podcast zu präsentieren. Wir zeigen ja zum Beispiel auch Studien dazu, die es weltweit gibt, weil es eben im deutschsprachigen Raum kaum welche gibt. Beispielsweise haben wir nun eine neue Studie aus Südkorea. All diese Dinge präsentieren wir hier, damit man wirklich auch mal über Fakten reden kann. Es relativiert sich vieles.

 

Frau Bayer-Metzler: Herzlichen Dank auch für eure gute Arbeit, denn es ist einfach auch wichtig, dass es Organisationen gibt mit denen wir zusammenarbeiten können. In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch erwähnen, im Juni ist in der Zeitung „Die Tagespost“ in Deutschland ein ausgezeichnet recherchierter Artikel von Alexandra Maria Linda erschienen, der die zweite Chance genannt wurde und da geht es genau um diese Umkehrbehandlung. Solche Möglichkeiten sind natürlich gewaltig stark, denn das dient einfach der Öffentlichkeitsmachung und Öffentlichkeitsarbeit. Also wenn jemand eine Möglichkeit hat, das Thema irgendwo aufzugreifen, dann kann man natürlich auch auf diese Weise einen wertvollen Beitrag leisten, um damit Kindern das Überleben zu ermöglichen und um Frauenseelen vor dem Leid der Abtreibung zu bewahren.  

 

Barbara: Ich danke dir ganz herzlich für das Interview!

 

Und ich wünsche  euch lieben Leserinnen und Lesern noch einen wunderschönen Abend, eine gute Nacht oder einen wunderschönen Morgen – wann immer ihr diesen Blog lest.

 

Eure Rosa Blume

 

 

 

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